Das Wort Radierung kommt von dem lateinischen Verb „radere“, das heißt kratzen oder schaben.
Bei einer Radierung wird das Motiv mit der Radiernadel in eine Metallplatte geritzt oder mit Säure geätzt. In diese Vertiefung wird die Farbe eingerieben und die Platte in einer Druckerpresse
auf feuchtes Papier gedruckt.
Die Radierung ist somit eine Tiefdrucktechnik, d.h. die druckenden Teile liegen tiefer als die nicht druckenden. Jeder Abzug weist einen eingeprägten Plattenrand im Papier auf und auch auf der Rückseite des Druckes sind leichte Prägungen sichtbar. Das sind die Erkennungszeichen einer Radierung.
Bei der Farbradierung wird das Motiv z.B. in die drei Grundfarben zerlegt, nämlich Gelb, Rot und Blau. Für jede Farbe wird eine eigene Platte angefertigt. Zuerst wird die gelbe Platte gedruckt, auf diese die rote und letztlich die blaue Platte.
Die endgültigen Farben des Motivs entstehen während dieser Druckvorgänge auf dem Papier in der Presse. Für jeden Farbdruck müssen die Platten neu eingefärbt werden.
Deshalb ist jeder Druck ein Unikat und unterscheidet sich von allen anderen Drucken.
Ausser den drei Grundfarben kann jedoch jede andere Farbe oder Farbmischung verwendet werden. Auch die Anzahl der Platten ist beliebig.
Berühmte Radierungen wurden von Albrecht Dürer, Rembrandt, Rubens, Goya, Renoir und Picasso geschaffen.
Weiter regt die Technik der Radierung viele nachfolgende Künstler bis heute zu weiterführenden Experimenten an.